Was war geschehen? War es ein Unfall – war es Misshandlung, ich weiß es nicht. Ich lag am Straßenrand und wollte aufstehen. Ich wollte weg von diesem Ort. Wenige Schritte konnte ich laufen, dann sackte mein Hinterteil weg und ich fiel um. Ich hatte Schmerzen.
Eine aufmerksame Frau hatte meine missliche Lage sofort erkannt. Sie schaute nicht weg, sondern nahm mich fort von diesem gefährlichen Ort
„Straßenrand“ und brachte mich zum... Katzenhaus in Gronau.
Es roch nach Artgenossen und Ruhe – streichelnde Hände gaben mir ein Gefühl der Geborgenheit. Meine Schmerzen fühlten sich nicht mehr so unerträglich an. Ich hatte Glück!
Die Mitarbeiter vom Tierschutz erkannten schnell meine Hilfsbedürftigkeit und gingen auf schnellstem Weg mit mir zum Tierarzt. Das Ergebnis der Untersuchungen war niederschmetternd. Beide Hinterbeine
an den Oberschenkeln waren gebrochen – daher die Schmerzen. Sie sprachen von einer komplizierten OP in einer Tierklinik, von hohen Kosten und einem langen Heilungsprozess mit intensiver Pflege. Sie
sprachen von „Erlösen“, von „Chance auf Leben“, von meinem jungen Alter und meiner Lebensfreude. Und ich gab alles – ich fing an zu schnurren und zu treteln und zeigte ihnen, wie schön ich mit
erhobenem Schwänzchen laufen konnte – trotz meiner gebrochenen Beine und der Schmerzen. Sie gaben mir die Chance auf Leben. Ich hatte Glück!
Die Operation verlief erfolgreich. Meine Brüche wurden gerichtet und mit Stiften stabilisiert. Schon einen Tag nach der Operation wurde ich mit umfangreichen Pflegeanweisungen entlassen und lebe auf
einer privaten Pflegestelle mit vielen anderen Tieren. Mein Lebensraum muss leider für längere Zeit eine Box sein, damit ich in meinem jugendlichen Leichtsinn keinen Blödsinn mache und alles gut
verheilt. Dennoch fühle ich mich nicht alleine, denn ich bin mitten unter allen anderen Tieren und die schauen häufig an meiner Tür vorbei. Außerdem nimmt mich das Pflegefrauchen abends zum Schmusen
aus meiner Box.
Ich hatte Glück!
Ein solch extremer Notfall wie „Bonny“ reißt natürlich immer ein großes finanzielles Loch in den vorhandenen Etat, zumal wir in den
vergangenen 14 Tagen 11 weitere Notfälle, darunter einige kranke und verwahrloste Tiere, aufgenommen haben, die alle mehr oder weniger tierärztlich betreut werden müssen. Zudem führen wir aktuell
eine umfangreichere Kastrationsaktion im Gronauer Westen durch. Da zählt jeder Euro, der uns zusätzlich zur Verfügung gestellt wird, damit wir unsere Aktionen zu aller Zufriedenheit ausführen
können.
Wir sind ein kleiner Tierschutzverein, der sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Wir arbeiten alle ehrenamtlich, so dass alle Gelder zu 100% für die Tierschutzarbeit genutzt
werden.
Wenn Sie Bonnys Heilungsprozess oder unsere Tierschutzarbeit im allgemeinen finanziell unterstützen möchten:
Sparkasse Westmünsterland:
IBAN DE94 4015 4530 0182 0133 34, BIC WELADE3WXXX